Wie hoch ist euer IQ?

  • Das andere Ding ist, dass der IQ oft von Rassisten als Argument missbraucht wird, um die Überlegenheit der weißen Rasse darzustellen, dabei gehören Länder mit einem niedrigen Durchschnitts-IQ zu den Ärmsten der Welt und ein Großteil der Mensch hat sehr wenig bis keine Bildung erfahren.
    Es gibt afrikanische und vorderasiatische Länder mit einem Durchschnitts-IQ rund um die 70-80, und es ist unmöglich dass der Großteil der Bevölkerung "Idioten" sind, oder eben eine leichte Lernbehinderung hätten wie es heißt.

    Im Archiv meines "Betriebs" habe ich das alte Buch von Wechsler zu dem von ihm mit konzipierten Intelligenztest gefunden und reingeschaut....und es hat mich schnell gegruselt: Viele Formulierungen ließen auf einen ausgeprägt europazentrischen, rassistischen "weißen alten Mann" schließen.
    Deswegen wundert mich dein Kommentar nicht, du wirst wohl Recht damit haben.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • https://aspies.de/selbsthilfefor…805-114401-png/

    Das ist aus meiner Vorstellung, da habe ich auch noch etwas zu optischen Mustern etc geschrieben.


    Zu dem anderen politischen Thema:
    David Wechsler ist kein Europäer, außer geburtlich, sondern Amerikaner.

    Dieser Test ist als Hawie bzw Hawik ist nicht von David Wechsler, sondern von Curt Bondy adaptiert worden.

    Die Formulierungen in dem Buch müssen also , unabhängig von der Interpretation, in keinem Zusammenhang zu dem Test oder seinen Ideen in der aktuellen Umsetzung stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Backnetmaster (4. November 2022 um 14:10)

  • David Wechsler ist kein Europäer, außer geburtlich, sondern Amerikaner.

    Ja, ist mir bekannt. aber das von mir bezeichnete "europazentrische" bezieht sich auf die Art des Denkens, bei der der typische Mitteleuropäer - am besten aus dem victorianischen England - mit allen seinen Vorurteilen Modell gestanden hat :twisted: .
    Auch die weißen Amerikaner waren ja ursprünglich aus good old europe.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Keine Ahnung, habe noch nie einen IQ-Test gemacht. Obwohl meine erste Freundin das mal forderte, als Beweis dass ihre Eltern Unrecht hatten. Die waren nämlich der Meinung, ich müsste ja unterbelichtet sein, weil ich nicht studiert habe.

    Ich vermute mal, ich liege im Normalbereich. Hab aber irgendwie auch keine Motivation so einen Test zu machen, wenn ich ehrlich bin.

  • Ja, ist mir bekannt. aber das von mir bezeichnete "europazentrische" bezieht sich auf die Art des Denkens, bei der der typische Mitteleuropäer - am besten aus dem victorianischen England - mit allen seinen Vorurteilen Modell gestanden hat :twisted: .Auch die weißen Amerikaner waren ja ursprünglich aus good old europe.

    Historisch betrachtet ist es auch sinnvoll (wenn auch nicht meinem Moralempfinden entsprechend!!!) für das, wofür der IQ-Test ursprünglich großflächig eingesetzt wurde. Ich weiß nicht genau, ob die Wechslerskala dafür schon eingesetzt wurde, aber die systematische Anwendung von IQ-Testungen ist vor allem im amerikanischen Militär schon sehr früh eingeführt worden. Es sollte gefiltert werden, wer für eine Offizierslaufbahn geeignet ist und wer eher so "Frontmaterial" aka Kanonenfutter ist. Kein Wunder also, dass das Konzept von IQ-Testung auf den alten weißen Mann ausgelegt ist.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Hab aber irgendwie auch keine Motivation so einen Test zu machen, wenn ich ehrlich bin.

    Ich hätte das auch nie von mir aus gemacht. Die Testung war aber bei mir Teil der AS-Diagnostik. Und rückblickend (und auch währenddessen) für mich der schlimmste Teil.

    Aber offenbar kann ein „unebenes Intelligenzprofil“ typisch sein für Asperger. Und für mich hat das Ergebnis einiges erklärt (mich aber auch nachhaltig schockiert).

  • Die Systematische Anwendung von IQ Tests beim Militär hat aber nichts mit dem Zweck bzw der Idee zu tun.
    David Wechsler veröffentlichte diese Skala 1939.
    Er arbeitete im ersten Weltkrieg mit der Army.
    Dese Erkenntnisse flossen dort aber nicht (bewusst) ein, das
    Ist ist kein militärischer Test etc, sondern das von ihm (zb konträr zu Binet) entwickelte Intelligenzmodell.

    Die Anwendung hat nichts mit dem Konzept zu tun.
    Auch ist das Konzept von IQ Testung nicht auf den "Alten weißen Mann" ausgelegt, sondern die Tests sind jeweils nicht genügend kulturell etc unabhängig.

  • Die Systematische Anwendung von IQ Tests beim Militär hat aber nichts mit dem Zweck bzw der Idee zu tun.
    David Wechsler veröffentlichte diese Skala 1939.
    Er arbeitete im ersten Weltkrieg mit der Army.
    Dese Erkenntnisse flossen dort aber nicht (bewusst) ein, das
    Ist ist kein militärischer Test etc, sondern das von ihm (zb konträr zu Binet) entwickelte Intelligenzmodell.

    Die Anwendung hat nichts mit dem Konzept zu tun.
    Auch ist das Konzept von IQ Testung nicht auf den "Alten weißen Mann" ausgelegt, sondern die Tests sind jeweils nicht genügend kulturell etc unabhängig.

    Naja, zeig mir den Wissenschaftler, der kein Bias hat...

    Er wertete die bisherigen Testinstrumente der Army aus und erkannte, dass die unzureichend das Konzept von Intelligenz maßen/abbildeten, das er hatte bzw beobachtee. Das ist ein Feld, in dem primär männliche Probanden aus einem "westlichen" Umfeld zur Verfügung standen. Doch, damit hat die Beobachtung, die dazu führte, dass er ein neues Instrumentarium entwarf ursächlich etwas mit dem Einsatz von Intelligenztests zu tun. Welchen Einfluss das auf die innere Qualität hat, kann ich nicht sagen. Aber wir sind uns über die mangelnde Übertragbarkeit auf andere kulturelle Kontexte einig. Und das liegt eben daran, dass der Test für "unsere" kulturellen, sozialen und sprachlichen Gegebenheiten entwickelt worden ist.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • wertete die bisherigen Testinstrumente der Army aus und erkannte, dass die unzureichend das Konzept von Intelligenz maßen/abbildeten

    Das ist aber eine Annahme von dir, dass er dies verbessern wollte oder dies der Hintergrund ist, und kein davon unabhängiges Bestreben von ihm.

    Seine Arbeit dort war von der Army komplett unabhängig und Jahre, Jahrzente später.

    Du unterstellst dass seine gesamte Arbeit das Ziel hatte den Unterschied zwischen General und Kanonenfutter zu messen, das stimmt einfach nicht.


    Aber wir sind uns über die mangelnde Übertragbarkeit auf andere kulturelle Kontexte einig. Und das liegt eben daran, dass der Test für "unsere" kulturellen, sozialen und sprachlichen Gegebenheiten entwickelt worden ist.

    Nein, zumindest nicht wirklich bewusst.
    Das liegt meiner Meinung nach daran dass er innerhalb unseres Kultur- und Bildungskreises entwickelt wurde, besonders zu Zeiten als diese Unterschiede wenn nur im Ansatz bekannt waren.


    Edit:

    ich glaube das es eventuell ein Missverständnis einer Quelle ist bzw einer missverständlichen Aussage.
    https://www.whonamedit.com/doctor.cfm/767.html
    During World War I, Wechsler was assigned to assist Edwin Garrigues Boring (1886-1968) in testing army recruits. His observations on the inadequacies of the Army Alpha Tests brought him to the conclusion that academically defined "intelligence" was in no way applicable to "real life" situations.

    (His ist vielleicht Boring, und selbst Boring hat das Programm "übernommen").

    https://www.encyclopedia.com/people/medicin…arrigues-boring
    Early Career. In 1917 the psychologist Robert M. Yerkes organized his colleagues to contribute to the war effort. He asked Boring to help with the World War I army intelligence testing program, in which 1.75 million recruits were examined. Although he had no involvement in the development of the tests, Boring became chief psychological examiner at Camp Upton, Long Island, a major center for new recruits. Boring’s critical contribution came at the end of the war, when Yerkes asked him to analyze and summarize the enormous body of data and help prepare the 890-page report on the army testing program, published in 1921. Boring sometimes defended the use of intelligence tests but was critical of their interpretation. He did not accept the conclusions on purported hereditary racial differences that some of his colleagues drew from the army data.

    9 Mal editiert, zuletzt von Backnetmaster (4. November 2022 um 19:08)

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