• vielleicht auf dem verkehrsübungsplatz oder sonstwo abseits des verkehrs erstmal solange üben bis die ganzen handgriffe und das fahren an sich so gut klappt, dass man die mentalen kapazitäten frei hat für das ganze drumherum wie verkehr, schilder und regeln?

    Es ist eben sehr viel was man aufeinmal machen muss, gerade am anfang kann einen das sicherlich überfordern.

  • Bei mir hat es auch lange gedauert. Ich habe viel übersehen, bzw gar nicht oder kaum auf Hindernisse reagiert. Mein Fahrlehrer hat mich oft angeschrien (eher Scherzhaft - fand ich nicht witzig) und wenn ich zB Schulterblick vergessen habe hat er auf die Bremse getreten.
    Hab dann ein halbes Jahr Pause gemacht und er hat versprochen sowas zu lassen.
    Mit der Zeit die ich zwischendurch dann hatte um zb das Konzept der Motorbremse zu verstehen, ist es besser geworden und ich fahre ganz gut, nur zu selten

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen

  • Ich hatte gut 30 Fahrstunden, was damals (man durfte mit 12 Fahrstunden zur Prüfung) schon als peinlich galt (weshalb ich es im Umfeld unerwähnt ließ). Ich kann noch nicht mal sagen, woran es im Einzelnen lag - das eigentliche Problem war "zuviel Information auf einmal": Verkehr, Fahrlehrer, was muss ich jetzt tun?, das habe ich erst allmählich koordiniert bekommen. Aber ich habe meinen Fahrlehrer gelegentlich in Angst und Schrecken versetzt durch mein gutes Augenmaß, was Platz nach recht und links angeht - er war nicht gewohnt, dass ein Anfänger da immer richtig liegt.

  • Auch ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hab immer gedacht, lilian, das packst du eh nicht, Kupplung treten, gleichzeitig den Knüppel bewegen ohne hinzugucken, dann noch auf den Verkehr achten.... :?
    Aber, ich wollte das dann trotzdem unbedingt schaffen, weil der Führerschein für mich auch Freiheit bedeutet hat. Ich habe es gehasst ständig meinen Mann fragen zu müssen, ob er mich mal von A nach B fahren könnte. Oder in den Bus zu steigen und zu hoffen das man noch einen Sitzplatz bekommt und das am liebsten ohne Sitznachbarn.

    Jetzt habe ich meinen Führerschein und bin 1. Unglaublich stolz auf mich 2. Unabhängiger und 3. Froh wenn ich Beifahrer bei meinem Mann sein kann, weil ich manchmal schon gar keine Lust mehr habe selber zu fahren :d

    Also, locker angehen lassen. Es gibt soviele, die den Lappen geschafft haben, warum denn ausgerechnet du nicht? Eben! Macht gar keinen Sinn ;)

  • Das ist eine gute Idee. Bloß soweit ich weiß, darf man, wenn man nur auf Automatik fährt, hinterher auch nur einen Automatikwagen fahren.

    Noch ist es so. Aber vielleicht wird das bald weichen.
    Denn E-Autos sind immer Automatikfahrzeuge, da gibt es gar keine Kupplung und kein Getriebe im herkömmlichen Sinne.
    Wenn also Fahrschulen e-Autos anbieten wollen, müssen sie das aktuell noch mit der Einschränkung auf Automatikfahrzeuge machen. Und deswegen soll das evtl. geändert werden.
    Ich persönlich will nichts Anderes mehr als Automatik, auch wenn es deutlich teurer ist.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Gibt's irgendeine Möglichkeit dass Autofahren leichter wird? Mehr üben? Oder Baldrian Tabletten nehmen?

    Tabletten würde ich nicht nehmen, um dich zu beruhigen.
    Übung macht den Meister (Rw), sagt man ja. Was auch idR so ist. Mit der Zeit kommt das alles von alleine.

    Eine gutem Möglichkeit wäre ansonsten auf Fahrübungsplätzen zu fahren um Sicherheit zu gewinnen.

    Grüße aus der Pegasus Galaxie. :)

  • Gibt's irgendeine Möglichkeit dass Autofahren leichter wird? Mehr üben? Oder Baldrian Tabletten nehmen?

    Bevor ich mit meiner Fahrschule angefangen habe bin ich mit meiner ehemaligen Therapeutin mal für 45 Minuten auf einem Verkehrsübungsplatz gefahren um ein erstes Gefühl fürs Auto zu bekommen. Danach bin ich in der Fahrschule bei einem sehr unorganisierten Lehrer gewesen. Es war auch so dass er im Wechsel Schüler von Schülern hat abholen lassen um Leerfahrten zu vermeiden.
    Das ganze hat nicht gut geendet und ich bin einfach nach einem Jahr nicht mehr hingegangen obwohl ich schon die theoretische Prüfung hatte. Danach wollte ich es wieder probieren. Hab meinen Jahresurlaub an einem Stück genommen und habe einen Schnellkurs gemacht bei dem jeden Tag gefahren wird ohne "Gäste auf der Rückbank". Das tägliche Fahren hat in mir dann eine Routine entwickelt die ich mit 1 bis 2 Fahrstunden in der Woche niemals hätte erreichen können.

    Der Tunnelblck kommt halt wenn du zu viele Eindrücke verarbeiten musst... Auto fahren ist Multitasking und am Anfang denkst du vielleicht noch über die Sachen nach oder hast einen Blackout was du machen sollst. Bei sowas hat mir geholfen aktiv auszusprechen was ich tue oder als nächsten machen muss.
    Beim links abbiegen habe ich dann z.B. erzählt:
    ..."links blinken"..
    ..."jetzt Schulterblick"
    "jetzt kann ich einlenken"..."und jetzt mal 30 kmh weil da kommt ja ein Auto und ich muss anhalten und es vorbeilassen"
    .."okay und jetzt guck ich nochmal um mich und fahre wieder los".."Erster Gang ist drin"..
    usw...
    Der Vorteil ist dass der Fahrlehrer mitbekommt was du vorhast und deine Routine dann ggf. korrigieren kann..

    Ich habe den Führerschein vor ca. einem Jahr gemacht und fahre bisher Unfallfrei. Als ich mein Auto gekauft habe war ich sehr nervös und ich habe am Anfang niemanden mitgenommen da ich mein Auto erstmal kennen lernen wollte wie es sich fährt. Bin ein paar Mal im Stau oder af einer Kreuzung liegen geblieben weil ich abgewürgt habe. Aber das passiert halt. Du musst nur im Hinterkopf behalten was du dann tun musst.

    Entscheidung. Das Problem ist die Entscheidung.
    - Matrix Reloaded, Neo

  • Ich habe meine Führerscheinprüfung nach 13 Fahrstunden erhalten. :]

    Ich muss allerdings erwähnen, dass meine Prüfung in einer verschlafenen Kleinstadt um 08:15 war.
    D.h. die Straßen waren komplett leer und die automatische Ampel (deren Existenz die Stadt für eine Führerscheinprüfung geeignet macht) war grün...

    Wenn ich dann in der nahe gelegenen "Großstadt" war und durch den dreispurigen Kreisverkehr musste, bin ich jahrelang an der falschen Ausfahrt abgefahren, die eine mehrspurige Kreuzung hat mich regelmäßig in die Innenstadt anstatt auf die Autobahn geführt und längs parken kann ich noch immer nicht. :oops:
    Inzwischen bin ich knapp 300.000Km gefahren und hatte nur einen relevanten Unfall (mit Kontakt zu einem anderen Fahrzeug), keine Personenschäden und die Navigation durch den Kreisverkehr klappt inzwischen auch. Wenn ich allerdings einen Termin habe und es Stau, Umleitungen oder eine Baustelle gibt bekomme ich oft Herzrasen und habe Schwierigkeiten mich zu beruhigen. Manches wird wohl nie besser, da ist mir eine Fahrt durch Paris mit Navi aber ohne Plan dann lieber...

  • Ich muss allerdings erwähnen, dass meine Prüfung in einer verschlafenen Kleinstadt um 08:15 war.


    @Amalthea, dieser Satz brachte mich noch auf eine andere Idee, falls Du in einer Großstadt lebst: Mache einen der "2-Wochen-zum Führerschein-Kurse" "auf dem Land". Die Bedingungen (Informationsflut) sind dabei ohnehin wesentlich geringer - hinzu kommt, dass dies "auf dem Land" ein Geschäftsmodell ist.

    Nur um mich nicht falsch zu verstehen: Mit so einer Maßnahme bekommst Du den Führerschein. Besser/ sicher Autofahren kannst Du deshalb nicht ... das ist Erfahrung und Übung. Aber auf der anderen Seite der Medaille steht eben auch, dass man derzeit den PKW- Führerschein nur einmal erhalten muss und dann herumfahren darf, wie man will, solange man keine Straftat begeht.

    Of course I talk to myself! :nod: Sometimes I need expert advice. :prof:

  • Ich muss allerdings erwähnen, dass meine Prüfung in einer verschlafenen Kleinstadt um 08:15 war.
    D.h. die Straßen waren komplett leer und die automatische Ampel (deren Existenz die Stadt für eine Führerscheinprüfung geeignet macht) war grün...

    Meine Prüfung war in der Großstadt zum Berufsverkehr. Aber ich hatte Glück, dass ich an einer ampellosen Kreuzung bei einer abbiegenden Hauptstraße irgendwie so abbiegen musste, dass ich so ziemlich Jedem die Vorfahrt gewähren musste. Ein Großteil der Prüfung habe ich also stehend an dieser Kreuzung verbracht.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Ich hatte nach unendlich vielen Fahrstunden (ich sage jetzt nicht, wie viele :oops: ) irgendwann meinen Führerschein, aber bei mir hat sich das Fahren nie automatisiert. Ich war bei jeder Fahrt so unsicher wie in der Fahrstunde, und ich hatte Angst um mich selbst und alle anderen Verkehrsteilnehmer. Das ganze Gewusel um mich herum hat mich jedesmal völlig überfordert.

    Am Anfang dachte ich noch, das wäre nur mangelde Fahrpraxis. Irgendwann habe ich eingesehen, dass ich es einfach nicht kann und nicht lernen werde. Ich fahre jetzt seit Jahren nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Da ich in einer Stadt wohne, geht es ganz gut.

    Es reicht halt nicht, den Führerschein irgendwann zu haben. Den Führerschein zu haben, bedeutet ja nur, dass man dann auch fahren will / soll / muss, und wenn man sich dann hinter dem Steuer nicht wohl fühlt und permanent das Gefühl hat, das Auto / die Situation nicht zu beherrschen, wird das sehr ungut.

    I have my books
    And my poetry to protect me

  • ich hatte auch in der Großstadg zu Berufsverker Prüfung. 40% der Prüfung sind wir über die Schnellstraße auf das Land gefahren, haben dort eine Gefahrenbremsung gemacht und dann sind wir die resltichen 40% die gleiche Straße zurück.

    Ein Freund von mir stand die halbe Prüfung hinter dem Müllauto und hat sich geweigert, vorbei zu fahren, weil er nicht genug sieht. Hat auch bestanden.

  • @Amalthea
    Vielleicht wäre es sinnvoll, abklären zu lassen, ob du beim Autofahren dissoziierst oder Panik bekommst. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man in diesem Zustand noch sicher ein Auto führen kann. Oder ist das einfach "nur" wegen der Reizübberflutung oder gar wegen der Begleitung im Auto? Kannst/darst du in solchen Momenten eine Pause einlegen und dadurch die Erfahrung machen, dass es auch wieder besser wird? Ich würde gezielt diesen Zustand weiter erforschen. Denn der scheint ja einem Auto-Fahren im Weg zu stehen.

  • LPanik hab ich sicher nicht

    Von dem, was du bisher geschrieben hast, hört es sich eher nach "zu viel" (also Stress) an. Dass es erst nach einiger Zeit kommt zeigt, dass du durchaus mit kuzen so Situationen klar kommst. Du wirst wahrscheinlich die erste Zeit den Berufsverkehr meiden müssen.

    Noch ein Vorschlag: Fahre viel als Beifahrer mit und achte auf den Verkehr. Stell dir in jeder Situation vor, was du machen würdest. Dafür brauchst du einen sehr nerv-resistenten Fahrer, denn so ein Beifahrer kann richtig nervig sein.

  • @Amalthea
    Ich würde das mit einem Psychologen oder Psychiater sprechen. Wie du das an dir erkennst, weiß ich nicht, weil sich das bei jedem Menschen unterschiedlich anfühlt und äußert, vermute ich.

    Vielleicht kannst du überlegen, ob es bestimmte Auslöser gibt oder es einfach sich mit der Zeit summiert, bis es nicht mehr aushalten ist? Bei speziellen Auslösern, könnte man schauen, wie man zukünftig damit umgeht, wenn die Reize mit der Zeit zu viel werden, würde ich versuchen, die Reize zu minimieren (z. B. Fahrlehrer sagen, nur in Gefahrensituatonen zu sprechen, kein Radio, mit Handschuhen fahren oder andere auf dich passende Vorkehrungen) und nur zu Zeiten zu fahren, in denen du nicht zusätzlich aufgrund anderer Dinge gestresst bist. Man könnte auch auf Anzeichen achten, wie sich der Nebel ankündigt und dann rechtzeitig eine Pause einlegen.

    Vielleicht geht das am Besten bei einer inklusiven Fahrschule (falls es das gibt). Dann dürftest du vielleicht kurz parken, fünf Minuten die Augen schließen und nach der kurzen Pause wieder weiterfahren. In der eigentlichen Abnahmeprüfung wäre das aber vermutlich nicht erlaubt.

    Dann könntest du stattdessen Wege suchen, mit aufkommendem Stress innerlich besser umzugehen (falls das die Ursache ist). Also sich z. B. immer wieder die eigene Haltung vergegenwärtigen und 'gegensteuern', wenn man schon ganz verkrampft hinter dem Lenkrad hängt oder kurz tief atmen, um Stress abzuschütteln. Ich würde aber vorher genau versuchen, die Stressoren bei Reizüberflutung bzw. die Auslöser bei Dissoziationen herauszufinden.

  • Ich habe seit 40 Jahren einen Führerschein. Bei der Prüfung wollte mich der Prüfer eigentlich durchfallen lassen, weil ich so langsam und unsicher gefahren bin.
    Das habe ich aber nur gemacht, weil ich solche Angst hatte, durchzufallen. Mein damaliger Freund hat die Führerscheinprüfung nämlich erst im dritten Anlauf bestanden, deshalb hatte ich große Angst durchzufallen.

    In den ersten 10 Jahren habe ich auch mal einen Blechschaden verursacht, aber nichts gegen meinen Freund, der hat jede Menge Autos zu Schrott gefahren. :nerved:
    Seit 30 Jahren fahre ich unfallfrei, wenn ich jemanden mitnehme, muss ich aufpassen, das ich mich nicht ablenken lasse.

    Aber sonst klappt alles super! :)

    Immer wenn mir jemand sagt ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin sehr erleichtert...... :d

  • Ich habe meine Fahrprüfung mit einem Schaltwagen abgelegt, aber dafür auch sehr viele Fahrstunden benötigt.
    Jetzt habe ich auch einen Automatikwagen.
    Bis vor einem halben Jahr bin ich täglich über die Autobahn zu meiner Ausbildungsstätte gefahren. (ca. 30 km pro Strecke)
    Momentan fahre ich etwas seltener.
    Ich fahre sehr gerne über die Autobahn, aber unbekannte Strecken und in Großstädten sehr ungern.

    Daher kann ich das hier

    In eine Großstadt fahre ich auch super ungern mit dem Auto, aber da für mich öffentliche Verkehrsmittel tausend mal schlimmer sind als eine anstregende Autofahrt mache ich auch das.
    Was mir hilft sind:
    - Routinen (egal ob immer gleiche Strecken, regelmäßig fahren, einzelne Aufgaben beim Autofahren oder eben immer mit dem eigenen bzw. bekanntem PKW fahren)
    - Automatikgetriebe (schalten fällt weg)
    - falls man eine neue Strecke fahren muss, vorher auf GoogleMaps oder so die Strecke anschauen und gut einprägen
    - und ganz wichtig: erkennen was bzw. wann man wirklich nicht kann. Dann entweder Beifahrer fahren lassen oder eine andere Alternative finden.

    genauso unterschreiben. :)

    Für mich sind öffentliche Verkehrsmittel auch ganz schrecklich, daher nehme ich auch eher eine anstrengende Autofahrt in Kauf.
    Letztere ist dann das kleinere Übel. ;)

    Google Maps empfinde ich auch als sehr hilfreich bei unbekannten Strecken.

  • Ich fahre auch (fast) immer mit Navi, selbst bei bekannten Strecken. Es gibt Sicherheit, gerade wenn etwas gesperrt ist oder msn doch mal falsch abbiegt. Und im Gegensatz zum Beifahrer lästert es nicht sondern bringt dann ganz sachlich einen Lösungsvorschlag.

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