Verwendung von Piktogrammen für die Alltagsbewältigung

  • Ich möchte mal fragen, wer hier mit Piktogrammen arbeitet und auf welche Weise.

    Ich hab mir jetzt ein Programm mit Piktogrammen, das in einem Thread erwähnt wurde, heruntergeladen und mir für einen bestimmten Ablauf, der mich immer viel Energie kostet, weil so viele Handlungsschritte enthalten sind und es auch mit weiterem Stress verbunden ist, eine Übersicht erstellt aus vorwiegend Piktogrammen und teilweise Fotos (wenn es kein passendes Piktogramm gab), die ich aus dem Internet herunter geladen habe.

    Ich habe eine zwei A4-Seiten umfassende Liste erstellt nur aus Piktogrammen und wie gesagt teilweise Fotos bestehend.

    Beim Erstellen habe ich schon gemerkt, dass es mich erleichtert, die einzelnen Schritte in Bildern festzuhalten, da ich bisher immer die Schritte im Kopf verbal immer wieder durchgegangen bin, um nichts zu vergessen und nicht die Reihenfolge durcheinander zu bringen. Also trat schon Erleichterung ein allein durch das Erstellen dieser Liste.

    Als der Ablauf dann begann, musste ich gar nicht so oft auf die Liste schauen (es hatte sich beim Erstellen das Meiste schon gut eingeprägt und ich musste auch nicht alles im Kopf wieder und wieder durchgehen, was mir zeigt, dass ich mir Verbildlichtes viel besser einprägen kann als Worte), aber wenn ich raufgeschaut habe, habe ich erstens in einem Fall festgestellt, dass ich den nächsten Schritt vergessen hätte und den dann unter ungünstiger Bedingung später hätte ausführen müssen und zweitens hat es mir Sicherheit vermittelt, bildlich vor mir zu haben, was als nächstes und übernächstes ansteht.

    Ich werde das für weitere Situationen und Abläufe ausprobieren. Dieser erste Versuch war jedenfalls schon mal ein voller Erfolg.

    3 Mal editiert, zuletzt von Lefty (15. November 2019 um 18:09)

  • @Veronika hat hier ein paar gute beispiele erzählt

    "im kopf" benutz ich außerdem häufig eine anziehpuppe (so ähnlich wie hier): Wenn ich meine Sportsachen packe, überlege ich immer, was ich anziehen muss und packe das nach dem schema ein. So habe ich die wichtigsten dinge nie vergessen (also erst bekommt die anziehpuppe unterwäsche -> ich packe Sport-BH ein; dann t-Shirt > Sportshirt; ebenso mit Laufhose, Socken, ggf. Schweißarmband. das gleiche für die "dusche" und dann "Kleidung nach dem sport". Alles in "Pappbildern" in meinem Kopf.
    Wenn ich Teile davon schon zuhause anziehen will, mache ich vorher haufen, sonst vergesse ich was (letztes mal habe ich es nicht gemacht und hatte kein trockenes t-shirt mit, musste "nackt" unter meine trainingsjacke (zum glück hatte ich wenigstens die, im Sommer musste ich schonmal das klatschnasse zeug wieder anziehen x( )

    ich denke oft in bildern. wenn ich gestresst bin, kann ich deswegen auch oft mich schlecht mitteilen weil ich die wörter nicht "griffbereit" habe

  • @MangoMambo Genau, PictoSelector, darauf kam ich durch dich. Eine ganz tolle, große Sammlung :o

    Was ich auch noch mache: ich hab eine ganz einfache Notiz-App: "Notes".

    Da stelle ich mir für besondere Ereignisse eine Bildersammlung zusammen. Ich benutze Fotos aus dem Internet, z.B. wenn ich zu einem Einkaufszentrum fahren muss, suche ich über Google ein Foto davon, speichere es ab und sende es ans Handy. In der App füge ich dann ein Memo hinzu und wähle für dieses das Foto aus. Ich schreibe auch noch ein paar Stichwörter dazu. So bastele ich mir den groben Ablauf zusammen, auch, wo ich umsteigen muss mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch da suche ich ein Foto von der Haltestelle und füge das ein.
    Wenn ich eine andere Person treffe, füge ich von dieser auch ein Foto ein.

    Am Ende ist dann ein Foto von meinem Zimmer und heute hab ich noch eines von meinem aktuellen Puzzle hinzu gefügt und eines von meinem Laptop, wo das Forum geöffnet ist, Kaffeetasse daneben stehend. Und ein Foto von mir selbst am Ende, damit ich das, was ich da sehe, mit mir selbst in Verbindung bringe.

    Alle Memos (Bilder) werden zusammen auf einer Seite angezeigt, sodass man eine Übersicht über alles hat, was noch kommt.

    Ich fühl mich durch die Vorbereitung schon viel sicherer, ich hab alles vorher vor Augen und weiß, was auf mich zukommt :)
    Die Fotos von Zuhause am Ende sind auch sehr wichtig, weil ich oft in einer Situation kein Gefühl dafür habe, dass sie wieder vorbei sein wird und eben wegen diesem Bedürfnis, zu wissen, was als Nächstes kommt.

  • @Linnea Das Foto mit dem Laptop lösch ich dann wieder, ich lösche auch das ganze Memo, wenn die Situation durch ist. Ich hab aber insgesamt schon sehr viele private Fotos auf dem Handy... ich dachte einmal, ich hätte mein Handy verloren, das war der Horror, ich dachte auch an all die Fotos. Im Grunde interessieren die sicher keinen, aber unangenehm wäre es schon, wenn das Handy mal wegkäme.

  • und wenn einer dein Handy findet mit alledem vertraulichen darauf? :?

    ist das nicht selbstsperrend nach ungefähr einer Minute? Sicher, den Fingerabdruckscanner kann man überlisten, aber das braucht schon mehr kriminelle Enrgie als einfach nur finden.

    Btw. Ein Hoch auf die Kommunikationsapp Telegram mit ihren austrucksstarken Stickern :).

  • meines sperrt sich nicht selbst.

    Ich will dennoch nicht, also auch wenn es sich sperrte, dass es einer findet und zu viel persönliches vorfindet. .Ich denke, man kann es bestimmt knacken oder über die sd Karte einiges lesen.

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