Wie habt ihr als Kinder gespielt?

  • Hallo zusammen :)

    Anscheinend ist es ja so, dass autistische Kinder nicht richtig spielen können bzw. ein ungewöhnliches Spielverhalten haben.

    Da das auf mich zutrifft, würde mich jetzt mal interessieren, ob das bei euch auch so war und wie ihr als Kinder gespielt habt. Hattet ihr Lieblingsgegenstände, mit denen ihr euch besonders gerne beschäftigt habt? Habt ihr im Kindergarten Spiele mit anderen Kindern (z.B. "Schuhsalat") verweigert? Mochtet ihr Gesellschaftsspiele wie Mensch-ärger-dich nicht, Kartenspiele oder Memory?

    Bei mir war das so, dass ich mich immer sehr gerne mit bestimmten Gegenständen beschäftigt habe. Es gab zum Beispiel einen durchsichtigen grünen Lego-Frosch, den ich sehr mochte und den ich stundenlang anschauen oder in der Hand halten konnte. Während mein Bruder mit seinen Lego-Figuren Geschichten nachgespielt hat, saß ich meistens neben ihm und habe ihn entweder nur beim Spielen beobachtet oder bunte, glitzernde Legosteinchen gesammelt. Auffällig war bei mir auch immer, dass ich mich freiwillig ausgegrenzt habe, wenn meine Mutter mit meinem Bruder und mir gespielt hat. Zum Beispiel haben wir mal zu dritt einen Playmobil-Zoo aufgebaut und ich hatte mein eigenes abgetrenntes Gehege mit meinen eigenen Tieren, die außer mir niemand anfassen durfte. Gespielt habe ich mit diesen Tieren aber gar nicht. Mit ca. 12 Jahren habe ich zum ersten Mal zusammen mit meiner Mutter so richtig gespielt... mit einer Playmobil-Familie. Mit dieser Familie haben wir fast ein Jahr lang jeden Tag gespielt und ich denke immer wieder gerne daran zurück, denn das war für mich eine sehr schöne Erfahrung, die ich bis dahin nie gemacht hatte und seitdem auch nicht mehr gemacht habe.

    Im Kindergarten habe ich Gruppenspiele meistens verweigert und saß dann ganz alleine im Nebenraum. Manchmal habe ich auch mitgemacht, aber es ist oft passiert, dass ich dann weinen musste. Gesellschafts- oder Kartenspiele fand ich meistens ziemlich langweilig und ich habe so etwas auch mit meiner Familie nie gespielt. Wenn ich ausnahmsweise doch mal mitgespielt habe, dann habe ich mich auch wieder mehr mit einzelnen Gegenständen beschäftigt, z.B. mit Würfeln, Figuren oder ABC-Drehscheiben. Ganz toll fand ich die Holzfrüchte vom Spiel "Obstgarten" und die Monopoly-Figuren. Manche Spiele wie Memory, Scrabble oder Stadt-Land-Fluss haben mir ganz gut gefallen, aber ich habe sie nie mit meinem Vater oder meinem Bruder spielen wollen, sondern nur zusammen mit meiner Mutter.

    Mit meiner besten Freundin habe ich als Kind/Jugendliche (mit etwa 12 Jahren) oft gespielt... aber wir haben dann meistens nur Schnecken gesammelt und uns dann um sie gekümmert. Wir haben auch ganz oft fluoreszierendes Fimo auf einen Flummi geklebt, das Licht in meinem Zimmer ausgeschaltet und dann im Dunkeln den leuchtenden Flummi hin und her geworfen :o Mit anderen Kindern habe ich nie gespielt.

    Wie war das bei euch? :)

    Liebe Grüße,
    akfscb8

    Einmal editiert, zuletzt von akfscb8 (25. Januar 2015 um 18:06)

  • Ich hab auch fast immer für mich alleine gespielt. Im Kindergarten hab ich immer abseits von den Anderen gesessen und hab stundenlang gemalt oder mit Bauklötzen Häuser gebaut. Die Erzieherinnen haben mich dann auch immer gelassen, sie wußten, dass ich einfach nicht mit den Anderen spielen wollte und es keinen Sinn gehabt hätte, mich dazu zu zwingen, da ich dann nur furchtbare Wutanfälle bekommen hätte. In der Schule blieb ich in den Pausen auch immer lieber für mich allein. Nur eine kurze Zeit hab ich mal mit den Jungs zusammen mit LKWs gespielt.
    Ich hatte früher immer einen Riesenspass, nach Regen den Hof bei uns zu entwässern. Ich hab dann Rinnen von einer Pfütze zur nächsten gezogen, bis sich das ganze Wasser in einer Riesenpfütze gesammelt hat und die hab ich am Ende dann auch leerlaufen lassen.
    Ich habe auch immer sehr gern mit Playmobil gespielt. Allerdings habe ich da immer nur z.B. Bauernhöfe bis ins kleinste Detail nachgebaut. Meistens hab ich im Sommer damit draussen gespielt und ganze Landschaften auf, in und um den großen Sandhaufen gebaut. Noch heute finde ich regelmäßig Playmobil-Figuren, die damals im Sandhaufen verloren gegangen sind und dann irgendwo im Garten gelandet sind. Ich habe allerdings immer nur aufgebaut, aber nie anschliessend damit weitergespielt. Das Aufbauen war also das Spiel.
    Und ich hatte da noch ein Spiel, dass meiner Familie aber gar nicht gefiel. Ich hab nämlich Fallen gebaut. Ich hab zum Beispiel Löcher auf dem Hof gegraben und sie dann fein säuberlich abgedeckt, so dass sie nicht mehr zu sehen waren. Oder ich hab Fallschnüre gespannt. Oder Äste zurückgebunden, mit einer Schnur gesichert und wenn jemand durch die Schnur lief, dann - Batsch! - hatte er den Ast im Gesicht. Darin war ich echt gut und man musste immer genau aufpassen, wo man hintrat (manchmal hat es mich dann auch selber erwischt, weil ich meine Fallen vergessen und dann nicht mehr gesehen habe).
    Für Gesellschaftsspiele hatte ich nie viel übrig, ausser wenn es Quizspiele sind. Die mach ich sogar gerne.
    Meine Mutter hat mir übrigens, als ich sechs war, mit Engelsgeduld das Verlieren beibringen müssen. Ich hab nämlich früher immer Wutanfälle bekommen, wenn ich bei Brettspielen zu verlieren drohte. Das ging so weit, dass ich das ganze Spiel wutschnaubend und schreiend durch das ganze Wohnzimmer geworfen habe. Sie hat aber immer wieder mit mir gespielt, bis ich irgendwann kapiert habe, dass es gar nicht schlimm ist, wenn ich verliere.
    Was ich gar nicht leiden kann, ist, wenn jemand schummelt. Dann beende ich sofort das Spiel und spiele mit demjenigen nie wieder.

  • Da meine Kindheit ein ziemliches Durcheinander war (bis ich 12 war bin ich schon 8-mal umgezogen, mittlerweile mit 32 sind es 21 Umzüge) kann ich mich nur an Bruchstücke erinnern. Aber ich weiß, dass ich immer schon immer gemalt habe, das war und ist schon immer mein größtes Interesse. Angefangen habe ich damit sobald ich das erste Mal einen Stift in der Hand halten konnte. Mit meinem jüngeren Bruder habe ich durchaus Rollenspiele gespielt, kann mich aber erinnern, dass ich dabei immer sehr dominate Rollen eingenommen habe, wie z.B. Lehrerin, etc.
    Bei dem Thema Brettspiele kann ich mich Windtänzerin nur anschließen, ich kann es nicht nachvollziehen, wenn andere Menschen bei Spielen schummeln, es verdirbt mir das ganze Spiel und ich möchte auch gar nicht weiterspielen. Allerdings war es immer mein kleiner Bruder, der nie verlieren konnte und das ganze Spiel durchs Zimmer schmiss. Für mich war/ist es immer das Spielen an sich, was mir Freude bereitet, gewinnen oder verlieren ist dabei immer außen vor geblieben. Mir ist es wichtiger in soziale Interaktionen integriert zu sein. Und natürlich das strategische Denken...
    Ein ähnliches Thema wäre z.B. Motivationstraining. Ich hatte das Glück (Ironie) bei mehreren Seminaren durch meine Arbeit teilzunehmen und jedes Mal mussten wir solche Sachen machen wie Aufstehen und Hüpfen, laut ein Wort schreien, etc. und ich habe mich jedes Mal komplett verweigert, auch wenn ich wusste, die anderen würden eine Art Spielverderber oder Ignoranten in mir sehen. Aber ich halte von diesen Sachen nichts und weiß, dass sie mir nichts bringen, davon abgesehen, dass ich es kaum ertrage, wenn Menschen durch den Raum brüllen und ich auch nicht verstehe, warum ich mich deswegen besser fühlen soll. Es gab eine Situation in der Schule (da war ich noch neu in der Klasse) als alle Kinder A,E,I,O,U durch die Klasse brüllten und ich mich so erschreckte und so überfordert war, dass ich anfing zu weinen..
    Ok, sorry, ich schweife ab... Aber vielleicht kennt ihr diese Situationen ja auch von euch. Würde mich interessieren.

  • Ich habe schon gern bestimmte Gesellschaftsspiele gespielt, aber weniger mit anderen Kindern und nur zu zweit- mein Vater musste immer herhalten :d . Auch Kartenspielen fand ich ganz toll, wiederum mit meinem Vater. Ansonsten habe ich als kleineres Kind gerne mit Lego, Spielzeugautos und Spielzeugdinosauriern gespielt, vorwiegend allein. Gemalt habe ich auch, 1000 Variationen der immer ähnlichen Thematik.
    Später war ich dann eher am Computer beschäftigt, auch, aber keineswegs nur spielend und ansonsten sehr viel allein draußen unterwegs auf entomologischen Pfaden.

    Solche "Urschrei"-Erlebnisse wie du, cupcake, hatte ich aber nie. Zum Glück wurde sowas noch nie von mir gefordert, käme mir auch arg bescheuert dabei vor ^^.

    Nichts ist, wie es scheint...

  • Gesellschaftsspiele sind nicht so mein Fall. Ich habe zwar mitgespielt, aber die meisten dieser Spiele fand ich nicht so interessant. Kartenspiele kann ich gar nicht, naja, Mau-Mau habe ich als Kind mal gelernt, aber sonst... Viele sind dann verwundert, wenn ich kein Skat oder dergleichen kann. Ich besitze übrigens auch weder Karten- noch Gesellschaftsspiele.

    Als Kind habe ich zunächst gerne mit Spielzeugautos gespielt. Das Spiel hieß "Autoschlange", da habe ich einfach alle Autos in eine Reihe hintereinander gestellt, die standen da vor einer imaginären Ampel. Dann habe ich immer wieder vier oder fünf Autos vorne weggenommen, die anderen nach und nach aufrücken lassen, und die weggenommenen Autos wieder hinten angestellt. Das konnte ich stundenlang spielen.
    Da mir die Spielzeugmodelle nicht reichten, habe ich auch noch Autos aus Zeitschriften ausgeschnitten, so dass die Autoschlange irgendwann durch die ganze Wohnung reichte (fanden meine Eltern dann nicht mehr so toll).
    Im Gegensatz zu anderen Kindern fand ich es auch immer toll, wenn wir in einen echten Verkehrsstau gerieten (Oh, toll, eine Autoschlange! :) :d ).

    Später habe ich dann lieber draußen gespielt. Es gab da ein großes Brachgelände in der Nähe (inzwischen ist da eine langweilige Grünanlage mit Teichen :( ). Früher war da ein Bach und jede Menge Gestrüpp, da konnte man wunderbar Staudämme bauen und Feuer machen. Wenn andere Kinder gekokelt haben, mußte so manches Mal die Feuerwehr anrücken, aber ich konnte schon als sechsjähriger mit Feuer umgehen, da ist nie etwas passiert.

    Gespielt habe ich das alles aber immer alleine. Deshalb hat meine Mutter mich mit 8 Jahren mal in irgendeine Spieltherapie geschickt. Da habe ich dann auch schön mit der Therapeutin gespielt, besonders gerne den Sand aus dem Sandkasten im Spielkeller genommen, über den Boden verteilt und daraus Inseln gebaut, oder geologische Landschaften mit Tafelbergen, Vulkanen, eiszeitlichen Moränen...(ich hatte es damals mit der Geologie, und für so etwas war der Sandkasten einfach zu klein).
    Vor ein paar Jahren hat mir meine Mutter dann gesagt, ich sei eigentlich in der Therapie gewesen, damit ich lernte, mit anderen Kindern zu spielen :roll:. Da waren auch mal andere Kinder, aber das hat nicht geklappt. Die hatten so einen Kaufladen, und nachdem ich da einmal etwas "gekauft" hatte, ohne einen Sinn darin zu sehen, wollte ich lieber wieder alleine spielen. Wobei...die ganzen kleinen Schächtelchen in dem Kaufladen waren schon interessant, nur leider alle leer...

    Diese Signatur wurde autistomatisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig :m(:

  • Meine Freizeit hab ich in der frühen Grundschulzeit hauptsächlich mit dem Ingenierswesen (wenn man das so nennen kann verbracht),
    d.h. ich hab veruscht Sachen nachzubauen (hauptsächlich aus Holz), zB irgendwelche Schiffe, von denen ich dann erwartet habe, dass sie funktionieren (Länge so in etwa 1 Meter).
    Meine größte Leistung war wohl ein Rennauto, dessen Steuerung letztendlich sogar funktioniert hat.
    Ansonsten stand ich unheimlich auf die Kika Serie Wickie (daher kam das dann auch mit den Schiffen) und mein Spezialinteresse waren die Formel 1 Rennen (ich hab jedes im Fernsehen verfolgt und die Rennen mit Plüschtieren nachgestellt).
    Später hab ich dann ziemlich viel Fußball gespielt (ich hatte da wirklich eine tolle Klasse) und im Verein Handball (zu dem Zeitpunkt -2007- war auch grade die WM in Deutschland).
    Auch wenn das alles teilweise sehr verrückte und im Nachinein dämlich wirkende Aktivitäten waren, ist es doch besser als den ganzen Tag nur vorm PC hocken (aber mal ehrlich, wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte, würde ich mich selbst in der Vergangenheit ermutigen, viel früher mit dem Programmieren anzufangen)

  • Ich spielte (und spiele heute noch) eigentlich gerne Gesellschaftsspiele. Allerdings habe ich immer darauf bestanden, dass ich die roten Spielfiguren haben durfte. Damals war Rot meine Lieblingsfarbe. Mit meinem Vater habe ich am liebsten gespielt, am liebsten das Kartenspiel "Uno". Dabei hatte ich einen Tick, den ich bis heute noch habe, jedoch zum Glück nicht mehr so stark ausgeprägt. Ich wollte immer alle Nullen haben, am liebsten die rote. Die Null war schon damals meine Lieblingszahl. Es gibt von jeder Farbe nur eine Null. Ich war enttäuscht, wenn nicht ich, sondern mein Vater sie gezogen hatte. Wenn wir heute Uno spielen, zieht er mich gerne damit auf. :-p Ähnlich habe ich mich bei dem Spiel "Wer ist es?" verhalten. Bei diesem Spiel geht es darum, Merkmale von verschiedenen Personen auf Karten zu erfragen und dann alle, die dieses Merkmal nicht haben, umzuklappen. Man muss auf diese Weise herausfinden, welche Person der Mitspieler gezogen hat. Am liebsten mochte ich die Person "Maria". Da war es genauso wie bei der roten Null beim Uno.
    In der Grundschule habe ich mit anderen Kindern gespielt. Das klappte aber nur dann gut, wenn ich mit maximal einem weiteren Kind zusammen spielte. Bei drei oder mehr Kindern war ich immer diejenige, die außen vor war. Ich wurde von meinen Mitschülern in der Grundschule weitestgehend toleriert, was sich in der weiterführenden Schule schlagartig änderte. Heute würde ich sagen, dass nicht die anderen schuld waren, sondern nur ich selbst. Grundsätzlich fühlte ich mich aber immer schon anders als die anderen Kinder.
    Ich kann mich aber auch erinnern, dass ich mich alleine immer am wohlsten fühlte.

    Heute spiele ich auch gerne mal anspruchsvollere Spiele wie beispielsweise Scrabble, Topwords (ähnlich wie Scrabble) und Wort-Kniffel. Leider finde ich selten einen Mitspieler, weil es den meisten zu kompliziert ist. Auffallend ist hierbei, dass alle diese Spiele etwas mit Buchstaben zu tun haben.

  • Im Kindergarten habe ich gewebt, gezeichnet, später dann viel gelesen, mit meinem Bruder habe ich gespielt, Lego, Playmobil, Bauklötze Städte bauen ... habe mich aber auch viel allein beschäftigt. In der Schule habe ich aber auch mit anderen Kindern gespielt, das war im Kindergarten zunächst nicht so, an Kreispielen habe ich mich nicht beteiligt, in der GRundschule habe ich aber Fangen und auch Verstecken und später sogar Fußball mitgespielt, auch gerne. Ist das total untypisch?

    diagn.

  • Ich habe viel gespielt glaube ich. Am liebsten hatte ich meine Playmobils: ich hatte die Western Playmobils. Ich hatte 20 Pferde davon eins mit einem gebrochenen Bein welches ich besonders mochte. Ich hatte die Postkutsche. Jeden Tag habe ich einen Postkutschüberfall wiederholt. Ich habe vor einiger Zeit einen Brief gefunden an meiner Mutter mit 5 geschrieben bei meiner Oma wo ich mich beschwehrt hatte, dass mein Bruder meine "Playmobilstrasse" kaput gemacht hatte und meinen Würfel geklaut hatte. Also vermute ich, dass ich vor den täglichen Überfall eine Strasse gebaut habe.

    Ich hatte auch viele Plüschtiere. Ich wollte keine Puppen. Ich konnte mit Puppen oder Barbies nichts anfangen. Nur einmal war ich bei meinen Nachbachrinnen und sie wollten dass ich Barbie spiele. Ich kann mich sehr gut dran erinnern: ich habe die Barbies und die Ken alle ausgezogen, zuerst in die Luft mehrmals geworfen und dann hatten die Kens mit Barbie Sex in dem ich sie gegeneinander geschlagen habe (was zu kindlicher Libido führte, erste Libidoerfahrungen in der Latenzzeit). Es ist das einzige Mal in meinem Leben wo ich mit Barbies gespielt habe: Barbie hat mit Ken Sex. Sonst hatte ich keine andere Ideen, was man damit machen konnte.

    Mit 4-5 J habe ich leidenschaftlich Löcher gebohrt in Erde, um Würmer zu finden. Ich war überzeugt, dass man 2 Würmer zeugen kann in dem man sie zerschneidet. Daher wurde ich zum Serial Killer. Ich wollte immer draussen spielen gehen um zu grabben und neue Würmer zu finden. Bei der Aspergerdiagnose war ich erstaunt und froh als ich den Baron-Cohen Empathie Test gemacht habe denn er beinhaltet eine Frage die spezifisch erforscht, ob man als Kind Würmer gefoltert hat. Ich habe ja gekreuzt, und war froh dass ich vielleicht normal war. :d

    Sonst habe ich nie Tiere gequält (ich habe auch nur geglaubt, dass ich sie vermehren würde, da 2 Würmer wegliefen danach) ausser Ameisen: ich habe 1 Mal mit Wasser im AMeisenhaufen "Flut" gespielt. Es war nur einmal aber die Erinnerung war prägnant.

    Ich habe mir auch mit 7J einen Bogen und Pfeile selbst erstellt mit meinem Taschenmessen, und meinen Bogen lange polliert. Danach war ich mit Pfeilen und Bogen täglich unterwegs aber ich weiss noch dass ich nicht wusste, was ich damit anfangen sollte. Ich erinnere mich dass ich alleine mit mir selbst debattiert habe, ob ich auf Vögel schiessen sollte. Ich habe entschlossen, im Fall ich einen Vogel ermordern würde, ihn auch aufzuessen damit es nicht umsonst und aus Bösheit wäre sondern für einen Zweck. Ich habe über Respekt überlegt und der Beschluss meine Opfer zu essen habe ich aus einer Idee des Respekts entschlossen. Doch ich habe dann aufgegeben, und nicht mal angefangen zu schiessen. Ich befand mich in diesem Moment unter den Mirabellenbaum alleine neben meinen Hof. Auf diesen Baum bin ich oft geklettert.

    Ich habe auch mit anderen Kindern gespielt. Ich musste nähmlich immer die Nachbarnkindern holen gehen damit ich raus darf. Alleine dürfte ich nicht. Wir haben oft Hütten gebaut mit komplexen Bau und ich habe meistens gebuddelt denn mein Bau war immer unterirdisch. Das Spiel war immer dasselbe: die Eltern sind tot und wir müssen überleben alleine. Dies ist nicht üblig für Asperger denn mehr oder weniger ein Rollenspiel. Aber es musste sein: die Eltern sind tot.


    Sonst haben wir oft mit den Nachbarn ein komisches Spiel gespielt, was ich glaube ich erfunden hatte: auf einen Hochbett klettern und dann springen, und wiederholen immerwieder klettern und von oben springen.


    Ich habe auch andere Rollenspiele in Erinnerung: mit meinen Kousins sind wir ein paar Male in eine Mülldeponie gegangen und dort haben wir "Urmenschen" gespielt solange wir in dieser Mülldeponie waren. Ich weiss nicht mehr was das Spiel beinhaltete. Ich weiss nur von den komischen Pflanzen, die es dort gab. Man konnte drauf drücken und ein klebberisches Zeug ist aus der Pflanze gesprungen fast ein Meter weit. Es hat an den Händen geklebt und war fascinierend. Wir haben lange in der Mülldeponie gespielt dass wir Urmenschen waren, da wo es diese Pflanzen gab.


    Ich habe manchmal Memory gespielt und war dabei super.


    Mit 4-5 habe ich täglich Scharr mit meinem Vater gespielt: er hat immer mit einem Turm weniger angefangen so dass es fair war. Nach einer Zeit lang habe ich ständig gewohnen und es war nicht mehr so spannend.

    Ab 4 habe ich viel gelesen, besonders im Auto.

    In der Grundschule habe ich zur Pause immer Fussball gespielt, oft im Tor.

    Ein Zeit lang habe ich auch mit Murmeln gespielt. Ich kannte einen kleinen Laden wo ich Murmel kaufen konnte, zb die "Erdgas"(schwarz und glizernd wie Erdgas) Murmeln, die "Erde" (Blau und undurchsichtig). Ich habe oft mit einem kleinen Jungen gespielt in der Pause in dem ich verliebt war. Ich habe jeden Tag auf dem Schulweg in der Tankstelle Kaugummikugeln gekauft und ihm die Kugeln geschenkt. Ich habe wenig Erinnerungen nur eines Tages war vor der Schule seine Mutter anwesend, und er hat gleich geschrien "Gib mit die klebberischen Kaugummikugel!" sehr laut und böse. Die Mutter hat sofort reagiert und gesagt "Daniel, das macht man nicht! schäme dich!" daher habe ich gemerkt dass was nicht in Ordnung war. Vorher hatte ich nicht besonderes bemerkt. Ich habe Daniel in 2010 auf Facebook wiedergefunden und er wusste nicht wer ich war und hat mich dann auch gleich gelöscht.

    Die meisten Wörter die diese Spiele beschreiben musste ich googeln, was mir ziemlich selten passiert. Komig, denn die Nachbarn mit denen ich gespielt hatte waren Deutsch, aber diese Wörter fehlten gezielt von meinem Wortschatz.

    Sonst habe ich von 2-9J mit meinem älteren Bruder gekämpft. Er hat mich geschlagen und ich habe mich verteidigt, wir hatten tägliche Kämpfe. Die Gewalt war sehr hoch denn unsere Beine waren mit blauen Flecken bedeckt so dass eines Tages meine Mutter sich beschwehrt hat, dass sie uns so nicht ins Schwimmbad schicken konnte denn "man würde glauben ihr seit geschlagen". Mein Bruder erzählt heutzutage, dass er mich "trainiert" hat. Ich hatte Spass am Kämpfen, und wurde super stark. Alle haben sich vor mir befürchtet. Ich war bekannt in der Schule und in der Nachbarschaft, weil ich so stark war und weil keiner mich schlagen und gewinnen konnte. Nur einmal in unserem Leben hat mein Kusin gegen mich gewohnen und er hat mich dabei mit einem Plastikgewähr repetitiv geschlagen als ich auf dem Boden lag. Dann habe ich zum einzigen Mal in meinem Leben geweint und mich bei den Eltern beschwehrt (beim Kämpfen gegen meinen Bruder hat nie einer was gepetzt) und geweint dass "Sebastien hat mich mit seinem Gewähr geschlagen" und alle haben nur gelacht denn geglaubt es wäre ein "päng päng" Rollenspiel mit dem Speilzeuggewähr, obwohl er mich damit heftig mehrmals am Boden geschlagen hatte.


    :d

    2 Mal editiert, zuletzt von wafwaf (28. Januar 2015 um 06:33)

  • Das ist wirklich interessant zu erfahren, wie ihr als Kinder gespielt habt :)

    Zitat

    Gemalt habe ich auch, 1000 Variationen der immer ähnlichen Thematik.

    Hey, das habe ich auch gemacht mit meiner Freundin zusammen (sie hat auch eine Verdachtsdiagnose auf Asperger). Wir haben soooo oft Bilder gemalt von sogenannten "Gummischneckenfabriken" und jedes der Bilder sah irgendwie gleich aus. Auf den Bildern war dann immer eine Fabrik abgebildet, in der bunte Schnecken aus Gummi hergestellt wurden. Wir haben einen ganzen Block damit voll gemalt. Ich habe auch gerne bei karierten Zetteln die einzelnen Karos bzw. Quadrate mit einem Stift nachgezeichnet.

    Bin schon auf eure nächsten Antworten gespannt... in vielen Sachen, die ihr beschrieben habt, habe ich mich nämlich auch ein bisschen wieder erkannt :o

    Liebe Grüße,
    akfscb8

  • in der GRundschule habe ich aber Fangen und auch Verstecken und später sogar Fußball mitgespielt, auch gerne. Ist das total untypisch?

    In wiefern es typisch ist oder nicht kann ich dir nicht beantworten, aber zumindest habe ich solche Spiele auch viel gespielt.

    Fand es dann nach dem Schulwechsel sehr schwer, weil mit Übergang auf die weiterführende Schule dann alle plötzlich meinten, dass fangen spielen und ähnliches "kindisch" sei und stattdessen lieber im Kreis standen und nur geredet haben.
    Das habe ich damals nicht verstanden.

    Ich habe zu 60% der Zeit mit meinen Puppen gespielt (umgezogen, im Kreis angeordnet, Tabellen erstellt mit Gewichtsdaten etc., oft auch einfach mit mir rumgetragen). Selten auch mal Playmobil oder Lego. Dann aber nur aufgebaut, wusste nicht was ich danach mit dem fertig gebauten Häusern etc. tuen sollte. :roll:
    Zu 30% gelesen und eigentlich alles, was ich so für lesbar hielt. Telefonbücher, Tageszeitung (am liebsten die Tabellen im Sportteil), Comics, Fachliteratur, Romane, Weltatlas, Zahnpastatuben...
    Zu 5% "gemalt" (naja... letztens wurde ein Bild von mir hervorgeholt, es bestand einfach aus 1en und 0en).
    Und zu 5% mit anderen Kindern gespielt, sehr gerne mit meinem 1,5 Jahre jüngeren Cousin, wir haben dann Pfeil und Bogen gebaut oder unten im Werkkeller seines Vaters und handwerklich betätigt, außerdem waren eine Zeit lang Dinos ganz toll und Ritter und PowerRangers. Zu Kindergarten- und Grundschulzeiten hatte ich auch eine beste Freundin, wir haben uns alle paar Wochen getroffen und sind dann vor allem zusammen Bäume hochgeklettert oder haben Kelly Family gespielt (ja, ein Rollenspiel, ich war Patricia und es war immer ein und diesselbe Handlung, irgendwann hat meine Freundin dann nicht mehr dieses Spiel mit mir spielen wollen, weil sie es langweilig fand, immer dasselbe zu machen...), Kelly Family Videos geschaut und viele Hörspielkassetten gehört.

    Auf Familienfeiern oder anderen Veranstaltungen habe ich auch mit anderen Kindern gespielt. Am liebsten "Schule", ich war die Lehrerin. Oder verstecken. Fangen. Klingelmännchen. Wettrennen. Sowas halt. Manchmal haben wir auch Aufführungen vorbereitet (meist sowas turnerisches) und das wurde dann vor den Erwachsenen aufgeführt.

  • Ich war als Kind immer ein sehr "passiver" Spieler.
    Laut Aussage meiner Eltern wusste ich mit meinem Spielzeug alleine nicht viel anzufangen und brauchte immer meine Eltern die mir beim Spiel eine Richtiung vorgaben.
    Wenn ich bei meinen Cousinen zu Besuch war haben sie mit mir Vater, Mutter Kind gespielt, mussten mir aber immer sagen was ich tun/sagen sollte weil ich mit dem Rollenspiel ebenfalls nichts anfangen konnte.
    Als ich älter war habe ich mich hauptsächlich mit Lego Technik beschäftigt, da gab es zum Glück ne (Bau)Anleitung als Vorgabe. ^^
    Aber mich hat immer nur das Bauen an sich interessiert, sobald das Werk fertig war ist mein Interesse erloschen.
    Mit etwa 6 Jahren hat mich mein Vater dann an seinen Computer gelassen, seit dem sind Computerspiele mein liebstes Hobby (sowohl Spielen als auch Entwickeln)

  • Gesellschaftsspiele mag ich bis heute noch nicht so richtig. Meistens, wenn jemand fragt, ob ich mitspiele, sage ich nein. Nur manchmal, ganz ganz selten und mit viel Glück, sage ich ja.

    Wenn ich nur mit einer anderen Person spiele, ist die Chance größer, meine Zustimmung zu einer (oder auch mehreren) Runden des Spiels zu bekommen.

  • Meine Kindheit sah vom spielen her sehr unterschiedlich aus.
    Im Kindergarten, als ich noch in München wohnte, habe ich immer alleine gespielt.
    Was weis ich nicht mehr, aber es fiel vielen auf, dass ich sehr zurückgezogen war. Meiste habe ich, so habe ich
    es jedenfalls in Erinnerung, auch mit meiner Schwester gespielt.
    Meine Kindergärtnerin wunderte das sehr, weswegen sie mich nicht leiden konnte, woraufhin sie mich in die Sonderschule
    schicken wollte. Hat dann aber zum Glück nicht geklappt.

    Da mein Vater einen neuen Job von seiner Firma bekommen hat, sind wir dann in die Schweiz gezogen, wo wir 6 Jahre lebten.
    Dort war ich Anfangs ebenfalls sehr zurückgezogen.
    Als ich dann in die erste Klasse kam, hat sich meine Mutter sehr für mich angegiert, indem sie Treffen veranstaltete, was mir 3 neue Freunde brachte.
    In der zweiten habe ich diese dann nur noch einen gehabt, da der Kontakt abbrach. Mit ihm war ich aber immer sehr zufrieden.
    In den Pausen saß ich aber immer alleine da, weil er nicht in meine Klasse ging. Das hat mich aber wenig gestört, mir gefiel es alleine.
    In der vierten ging ich dann wieder in die Klasse meines Freundes. Allerdings war ich da auch oft alleine in der Schule, bis mich ein Therapeut dazu ermunterte mit ihnen zu spielen.

    In meiner Freizeit hatte ich damit keine Probleme, ich ging jeden Tag zu meinem besten Freund. Und wenn er keine Zeit hatte, habe ich mich alleine beschäftigt.

    In der fünften zogen wir dann nach Bremen und ich endete als gemobbter Mitläufer ...

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

    Sollte es Misstände geben, die sie verzweifeln lassen; beseitigen Sie nicht die Misstände, sondern ihre Zweifel! :prof:

  • Typischen Kinder-Gesellschaftsspielen habe ich mich immer verweigert („Fangen“, „Reise nach Jerusalem“ o.Ä.), insbesondere habe ich damals schon Stuhlkreise gehasst, im Kindergarten habe ich hauptsächlich gelesen und gemalt – auch immer dasselbe in verschiedenen Variationen :d –, ich kann mich gar nicht daran erinnern dort je gespielt oder mit anderen frewillig etwas zusammen gemacht zu haben. Wenn wir gezwungen waren, nach draußen zu gehen, habe ich dort Ameisen und Spinnen beobachtet und oft auch eingesammelt.
    Freunde hatte ich dort keine wirklichen, zwar war ich so mehr oder weniger mit zwei anderen Kindern aus der Nachbarschaft befreundet, aber im Kindergarten waren dann andere Kinder für sie interessanter und mich störte das auch nicht, weil ich mit mir selbst beschäftigt war (vielleicht war ich auch gerade deshalb uninteressanter).
    Für mich war Spielen irgendwie immer etwas Persönliches, denn ich habe es ausschließlich alleine in vertrauter Umgebung gemacht und nie freiwillig mein Spielzeug geteilt, lieber habe ich es jemandem vollständig überlassen und ihn alleine damit spielen lassen, wenn mich meine Eltern zum Teilen zwangen.
    Ich habe als Kind vorwiegend mit Erwachsenen gespielt, am liebsten Spiele die keinen Schwerpunkt auf Geselligkeit und Spaß („Begriffe raten“ o.Ä.) legten sondern eher auf Strategie und Denken wie z.B. Schach oder Risiko.
    Später, als ich dann zur Schule ging, hatte ich eine Konsole mit einigen Spielen, da machte es mir dann nichts mehr aus, mit anderen Kindern gemeinsam zu spielen, sodass ich dann meine Freizeit auch mal freiwillig mit anderen verbracht habe.

  • Ich habe mich Stundenlang mit Zählen beschäftigt. Entweder einfach so zählen oder die Breiten von Fensterbänken, Tischen, Schränken mit den Fingern abzählen. Sonst habe ich viel gemalt und gezeichnet. Am liebsten die Wände... Die kleinen Erhebungen von Rausfasertapeten hab ich entweder umrandet oder die Lücken dazwischen ausgemalt. Es gab auch mal Ärger, da habe ich stellen genommen, die nicht gut sichtbar waren. Dafür habe ich Komoden verschoben um dahinter malen zu können. Mit anderen Kindern habe ich so gut wie gar nicht gespielt. Mit fünf hatte ich eine Freundin. Mit ihr habe ich Schecken gesammelt, dann Marienkäfer, dann Glasscherben. Irgendwann war sie nicht mehr da, ich weiß nicht wieso. Dann habe ich Blätter gesammelt, dann habe ich zu ersten mal eine Mutter (das Gegenstück einer Schraube) draußen auf dem Boden gefunden und habe dann jegliche Art von Schrauben und Muttern gesammelt.... Ansonsten habe ich unglaublich gerne gepuzzelt. Angefangen hat es mit einem zerrissenem Papier daraufhin habe ich mein erstes Puzzle bekommen. Welches ich dann immer wieder neu zusammengepuzzelt habe. Mehrmals am Tag. Im Kindergarten habe ich Verstecken spielen gelernt und wollte immer zählen aber nicht suchen. Manchmal habe ich vergessen wie lange ich zählen soll deshalb habe ich fast immer bis 100 gezählt. Wenn ich mich mal verstecken musste habe ich mich am liebsten so versteckt, dass mich niemand findet und hab dann einfach allein gespielt. Nach meiner Einschulung habe ich das Karopapier entdeckt. Das hat mich tierisch fasziniert. Am liebsten habe ich die Kästchen alle nachgezogen oder ausgemalt. In einer meiner ersten Mathestunden sollten wir die Kästchen so ausmalen, dass sie Muster ergeben. Ich habe erst geometrische Formen und dann 3D-Formen gezeichnet. Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Mathe war mein Lieblingsfach! Ich habe mich zuhause mit nichts anderen beschäftigt. Ich war ziemlich still man hat von mir nichts mitbekommen. Zwischendurch hatte ich eine neue Freundin, die wesentlich älter war als ich. Mit ihr habe ich immer "Schule" gespielt und habe am liebsten Matheaufgaben gelöst. Die war dann auch irgendwann weg... Mit den Kindern in der Schule habe auch nichts gemacht. Da ich nicht in Deutschland geboren wurde dachte meine Lehrerin, dass ich nicht sprechen kann. Meinen Eltern wurde anscheinend dringend geraten, dass sie mit mehr auf deutsch reden sollten. Dabei habe ich schon im Kindergarten die Erzieherinnen verstanden aber ich hatte keinen Grund um mit denen zu reden. Außerdem konnte ich zu dem Zeitpunkt schon besser Deutsch als meine Eltern. Zum ersten Halbjahr des ersten Schuljahrs sind wir umgezogen.... Mit der neuen Schule kam ich erst überhaupt nicht zurecht. Das war ganz furchtbar für mich. Aber anscheinend habe ich mir nichts anmerken lassen. Mein erstes Zeugnis habe ich meinen Eltern übersetzen müssen, dort stand, dass ich besonders artig und sehr ruhig war. Meine dritte Freundin bekam ich dann, weil ich dachte ich müsste mit ihr befreundet der sein, weil ich mitbekommen hatte, dass sie genau einen Tag vor mir Geburtstag hat. Also sie war genau ein Tag älter als, das fand ich wieder total faszinierend! Sie war ab dem Zeitpunkt meine beste Freundin. Aber sie wollte immer nur mit Barbies spielen, das fand ich toooootal doof. Aber ich habe trotzdem mitgemacht. Sie wollte dann immer "Beziehung" spielen.... Irgendwann haben wir das so ausgemacht, dass ich immer das Haus gebaut habe. Ich war quasi immer der Architekt der Barbies. Für das Haus habe ich immer unter dem Tisch aus Schulbüchern und anderen Spielzeug Wände und Möbel gebaut. Dann kam der langweilige Teil.... Meine beste Freundin Greta und ich haben sehr oft gestritten. Aber ich wusste nie warum. Sie war oft böse auf mich. Aber wir haben uns immer wieder vertagen. Wenn wir draußen waren (oder ich allein draußen war), dann haben wir im Sandkasten Städte gebaut. Am liebsten so groß, dass der ganze Sandkasten ausgefüllt war. Oft fand sie das langweilig also habe ich immer allein fertigbauen müssen. Da der Sandkasten bei uns vor der Tür war, hatte meine Mutter immer einen Blick auf mich sodass ich solange bauen durfte bis es anfing dunkel zu werden. In der dritten Klasse hatten wir dann in der Schule angefangen mit der Uhr zu rechnen. Das hat mich völlig aus dem Konzept gebracht. Das 60ger System war total verrückt für mich. Zudem hatte ich Schwierigkeiten dabei zu verstehen was ein Viertel ist. Also wann es Viertel vor und wann es Viertel nach ist. In dem 60ger System hat das für mich absolut alles keinen Sinn ergeben. Niemand hat verstanden was mein Problem ist. Also wurde ich in die Förderklasse geschickt. Dort war der Mathematikunterrichtet ganz langsam. Das mit der Uhr hat mich so fertig gemacht, dass ich mir von meinem Taschengeld selbstständig bei LIDL meine erste Armbanduhr gekauft, damit ich das verstehen und üben kann. Letztendlich was das Thema Uhr dann vorbei gewesen und ich kam dann im regulären Mathematikunterricht nicht mehr zurecht, weil im Förderunterricht der Stoff langsamer beigebracht wurde. Ich habe anscheinend die Motivation und das Interesse an Mathematik verloren und hatte ab dem Zeitpunkt bis zum Ende meiner Schllaufbahn mit ein paar anderen die schlechtesten Noten..

    Als Greta umgezogen ist habe ich allein gespielt. Einige Schulkameradinnen haben mich jeweils einmal zum Spielen oder sogar zum Geburtstag zu sich eingeladen. Eine von ihnen hat mir erzählt, dass ihre Eltern sie gezwungen hatten, weil sonst niemand mit mir gespielt hat. Das ist wohl den Lehrern in der Schule aufgefallen. Meine Eltern haben immer zu hören bekommen, dass ich wohl Schwierigkeiten beim sprechen habe und es immer darauf geschoben, dass wir nicht aus Deutschland kommen. Dabei habe ich meinen Eltern sämtliche Schulunterlagen und Zeugnisse übersetzt...

    Dann kam meine Höhlenphase. Ich hab mir immer eine Höhle gebaut, aus Stühlen, Kissen, Decken und Handtüchern. Ich hab mich total wohl gefühlt. Da ich einen Fernseher im Zimmer hatte habe ich ein Guckloch da gelassen und habe dann Trickfilme geschaut. Später hatte ich meine erste Spielkonsole.... Da kam dann noch ein Kabeltunnel für den Controller dazu. So habe ich die Abende verbracht. Tags war ich immer entweder Schaukeln oder Städte bauen im Sandkasten. Manchmal bin ich im Kreis um die Wohnblocks gefahren.
    Als ich in der vierten Klasse war würde bei uns in der Nähe ein Jugenhaus gebaut. Dort war ich regelmäßig zum Ligretto spielen. Manchmal auch Uno. Aber sonst konnte ich nichts mit Gesellschaftspsielen anfangen.

    Tippfehler, Rechtschreibfehler und sonstige Fehler sind mir zwar nicht egal aber ich hab trotzdem andere Prioritäten.

    2 Mal editiert, zuletzt von n13l4n4j (10. Februar 2015 um 10:30)

  • Der größte Unterschied, den ich zwischen mir und allen anderen Kindern sehe ist, dass ich es immer vorgezogen habe, alleine zu spielen. Alleine war ich am sichersten, am freisten, habe ich mich am wohlsten gefühlt. Ich mochte oft die Gegenstände die zum Spielen gehörten lieber, als das Spiel selber. Also besonders bei Brettspielen mochte ich die Teile und Figuren am liebsten, das Auf- und Abbauen war das Beste am Spiel. Lego und Playmobil mochte ich total gerne, weil ich da so gut und so lange Teile sortieren konnte. Tatsächlich gespielt habe ich mit diesen Dingen kaum. Weil ich einfach nicht wusste, was. Oder wie.
    Generell mochte ich Spiele mit klaren Regeln. Freies Spielen konnte ich überhaupt nicht. Also z.B. Brett- und Kartenspiele konnte ich gut, weil klar war, was ich wann machen muss...dann musste ich allerdings auch gewinnen, denn zu verlieren hieß für mich, dass ich nicht richtig gespielt hatte. Mich mit anderen Kindern verabreden und dann irgendwelche Fantasiespiele spielen ging gar nicht.

    Ich habe allerdings auch ganz viel und ganz intensiv alleine So-Tun-Als-Ob gespielt. Das heisst Situationen, die mir im wirklichen Leben Schwierigkeiten gemacht haben in meinem Zimmer nachgespielt. So lange, bis ich das Gefühl hatte, jetzt versteh ich die Situation. Jetzt weiss ich, wie ich agieren und reagieren muss. Da mir alles zwischenmenschliche unendlich schwer fiel, ich aber in der Gesellschaft funktionieren MUSSTE, war das mein Weg, irgendwie klar zu kommen. Ich habe quasi meine gesamte Kindheit stundenlang in meinem Zimmer verbracht - zum einen mit meinem Spezialinteresse und zum Anderen eben mit dem So-Tun-Als-Ob-Spielen.

    Da würde mich ja mal interessieren ob das auch jemand gemacht hat?

  • So viele Menschen und Geschichten, wo ich mir denke, ich war so ähnlich wie ihr und hätte ich nur einen von euch jemals getroffen in diesem NT-Meer :( Einen Freund oder eine Freundin, von Kindesbeinen an, mit denen man sich verstanden hätte..das wärs.

    Stattdessen segle ich weiter einsam vor mich hin auf meinem Schiff im tosenden NT-Meer.

  • Im Kindergarten habe ich entweder allein oder nur mit meiner damals besten Freundin gespielt.

    Spiele mit der ganzen Gruppe waren zumeist auch in Ordnung, das einzige, was ich nicht gern gespielt habe, war "mein rechter, rechter Platz ist frei". Dieses Spiel hasse ich heute immer noch. Ich finde es irgendwie kindisch.

    Der Kontakt mit meiner ehemals besten Freundin hat sich nach Jahren allerdings leider aufgelöst.

  • Also ob mein Spielverhalten typisch autistisch ist, kann ich nicht wirklich sagen.
    Ich habe auf jeden Fall viel allein gespielt, geträumt, und allein gemalt, man sagte mir auch immer wieder, ich hätte zu viel Fantasie.
    Mit meinem Playmobil habe ich sehr oft gespielt, allerdings nicht besonders mädchenhaft. Ich habe mir ein eigenes Universum mir aufgebaut, mit vielen kleinen Haupt- und Nebengeschichten und fast ausschließlich mit Kinderfiguren gespielt. Die Erwachsenen waren praktisch unwichtige Statisten :d
    Jede meiner um die 30 Figuren hatte auch einen Namen und eine eigene Persönlichkeit.
    Ansonsten habe ich aber auch Lego und Duplo sehr gemocht und war ab und zu draußen am Dorfteich, der mich immer schon, und auch heute noch, fasziniert hat.
    Als Teenie habe ich mich in Ermangelung technischer Geräte oder irgendwelchen Plätzen in der Stadt, die man ohne Geld oder Freunde aufsuchen könnte, die gesamte Zeit tierisch gelangweilt und war sehr unzufrieden. (Heute bin ich mir auch sehr sicher, dass ich damals Depressionen hatte)
    Da ich allerdings ein sehr schlechtes Erinnerungsvermögen habe, kann ich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen, was ich alles als kleines Kind gemacht habe...

    [font='Times New Roman, Times, Georgia, serif']Lauf Weg ~ Vor Den Gespenstern Dieser Welt
    Doch Niemand Folgt Dir ~ Denn Dein Bester Feind
    Bist Du

    Einmal editiert, zuletzt von Luna Moon (11. Februar 2015 um 02:30)

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